(Digitales) Produktdesign und sich wandelnde Arbeitsanforderungen in der Hightech-Industrie

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Projekthintergrund

In den 1970er Jahren nahmen zeitgenössische Beobachterinnen und Beobachter einen grundsätzlichen Wandel der Arbeitsanforderungen wahr: Nicht mehr Industriearbeit, sondern „Wissen“ determiniere die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, lautete eine damalige Deutung.

Damit kam es zu einer Aufwertung geistiger Arbeit. Körperlich Arbeit – in Form von sich wandelnden motorischen Anforderungen, die zudem stets mit den kognitiven Fähigkeiten verknüpft sind – prägte gleichwohl weiterhin den Arbeitsalltag in Industrie- und Angestelltenberufen.

Fragestellung des Projekts

Das Projekt diskutiert, wie sich in der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren die Arbeitsanforderungen beim Design und der Fertigung von Produkten in den Hightech-Industrien (Automobilfertigung, Pharmahersteller, Informations- und Kommunikationstechnik) verschoben. Wie veränderten sich die physischen und psychischen Arbeitsbelastungen und Beanspruchungen? Welche Folgen hatte dies für die Leistungsfähigkeit, aber auch die Belastungsgrenzen der Beschäftigten? Zunächst wird untersucht, wie Wissenschaftler und Industrievertreter die Veränderungen bei der Entwicklung und des Produktdesigns sowie deren Herstellung im Produktionsprozess beschrieben und konzipierten.

Zudem wird gefragt, wie beide Expertengruppen die Arbeitsbelastung und die Leistungsfähigkeit bei körperlicher und geistiger Arbeit maßen, bewerteten und regulierten. In welchen Bereichen sahen sie Rationalisierungspotenziale, aber auch Belastungsgrenzen? Zweitens werden die Veränderungen in der Arbeitswelt in den Blick genommen: Welche Maßnahmen zur Regulierung und Steuerung der arbeitenden Subjekte wurden auf dieser Basis in den Betrieben implementiert? Wie veränderten sich die Arbeitsanforderungen? Wie sollten so Belastungsgrenzen überwunden und die Leistungsmöglichkeiten gesteigert werden?

Empirisches Vorgehen

Der inhaltliche Fokus des Projekts liegt auf drei unterschiedlichen Unternehmensbereichen und Berufsgruppen: 1) den Ingenieuren, Wissenschaftlern und IT-Experten in Forschung und Entwicklung; 2) den Angestellten im Management, Marketing und Controlling;

3) den Arbeitern in ausgewählten Zweigen der Fertigung. Um die Spezifika der Entwicklungen in Deutschland erfassen zu können, soll die Arbeit als asymmetrischer Vergleich angelegt werden, der immer wieder Bezug nimmt auf DDR sowie die USA und Frankreich.

PD Dr. Christopher Neumaier
Projektleitung

ZZF Potsdam

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