Digitale Transformation der juristischen Professionen? Praktiken und Regulierungspfade der Digitalisierung im Rechtssystem

Ruhr-Universität Bochum

Projekthintergrund

Die Digitalisierung im Rechtssystem ist stark mit dem Label "Legal Technologies" verbunden. Junge Start-ups, die online Rechts-dienstleistungen anbieten, haben den Markt verändert. Sie stellen etablierte professionsbezogene Normen, Regeln und Praktiken von Anwaltskanzleien, Justizverwaltungen und Richter:innen infrage.

In diesem Projekt werden die daraus resultierenden Auseinandersetzungen in den Rechtsprofessionen untersucht. Zudem adressiert es die politischen Regulierungspfade, die diesen Prozess rahmen.

Fragestellung des Projekts

Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1) Wie und mit welchen Folgen beeinflusst die Digitalisierung das professionelle Selbstverständnis, die Arbeitsteilung und die Arbeitsmärkte der Rechtsberufe? 2) Wie wird dieser Prozess durch politische Regulierung auf nationaler und europäischer Ebene ermöglicht oder auch begrenzt?

3) Wie werden beide Prozesse durch intraprofessionelle und politische Konflikte geprägt? Damit verbindet das Projekt Analysen auf der Mikro-, der Meso- und der Makroebene des Rechtssystems.

Empirisches Vorgehen

Theoretisch wird das Projekt durch die Studie von Fligstein "The Architecture of Markets" inspiriert. Methodisch werden verschiedene soziologische und politikwissenschaftliche Perspektiven zusammengeführt und qualitative sowie quantitative Methoden kombiniert – z. B. halbstrukturierte Interviews, Experteninterviews, standardisierte Befragungen sowie Dokumentenanalysen.